Diese 49er Walzenorgel stand über Jahre heruntergekommen in einem Dorf in Ungarn an der österreichischen Grenze. Im Jahr 2019 konnten wir sie erwerben. Die Substanz war gut, so dass Orgelbauer Christian Wittmann, Wolfsgraben, eine umfassende Restaurierung vornehmen konnte. Das Gehäuse ist früher übermalt worden, es ist noch der Name und die Registernummer des damaligen Besitzers vorhanden. (M. Stangl, Reg. No. 12). Das Gehäuse wurde lediglich gereinigt und ausgebessert, um die Geschichte dieser seltenen Drehorgel zu erhalten.
Heutiger Standort: „Surbi’s incredible music machines“, Gyenesdiás, Ungarn.
Geschichte von Molzer, Orgelbauer
aus: Österreichisches Musiklexikon
Ferdinand d. Ä.: * 30.11.1856 Orth an der Donau/NÖ, † ca. 1928 Wien. Ausbildung bei seinem älteren Bruder im Heimatort, später Wanderjahre und zuletzt Einführung in den Wiener Drehorgelbau. Ab 1881 eine eigene Werkstätte in Wien, die v. a. Drehorgeln herstellte, die bis nach Italien exportiert wurden. M.s fahrbare Straßenorgel, auch „Werkel“ genannt, war besonders in Wien sehr populär. Aber auch das 1897 präsentierte Orchestrion im Wiener Prater sowie das 1904 erstmals vorgestellte pneumatische Orchestrion mit Kartonnoten waren sehr bekannt. Sein Sohn
Ferdinand d. J.: * 1.7.1886 Wien, † 22.9.1970 Wien. Ausbildung bei Franz Joseph Swoboda in Wien, zw. 1910/14 Leitung der Fa. Hofmann & Cerny, später Übernahme der väterlichen Werkstätte, die bis 1961 in Betrieb war. F. M. d. J. führte den Drehorgelbau weiter, die Ponny-Karusell-Orgel im Wiener Prater ist (2004) noch erhalten. Sehr bald wandte er sich jedoch auch dem Bau von Kirchenorgeln zu. In Wien, Niederösterreich und Burgenland entstanden rund 40 Instrumente mit elektropneumatischer Traktur, von denen aber nur noch wenige erhalten sind. 1938–46 war er Prof. für Orgelbau an der Wiener MAkad., weiters lange Zeit Innungsmeister und Vorsitzender der Meisterprüfungskommission in Wien.

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