Walzendrehorgel 20 Tonstufen Harmonipan,Georg Loos, Reichenschwand (Bayern)

Die Drehorgel dürfte wohl zwischen 1870 und 1880 entstanden sein.
Diese heutige, seltene Ausführung der Drehorgel ist sicherlich vor 1920 für einen Linkshänder umgebaut worden, wobei auch die Drehrichtung auf links geändert wurde.
Es wurden zur damaligen Zeit Drehorgeln für Kriegsversehrte, in diesen Fall für eine Person, die den rechten Arm im 1. Weltkrieg verloren hatte, auf dessen Bedürfnisse umgebaut.

Die damalige Regierung, (Weimarer Republik 1919 – 1933), förderte finanziell den Bau / Umbau von Drehorgeln, und erteilte Genehmigungen zum Spielen in der Öffentlichkeit damit sich die Betroffenen Ihren Lebensunterhalt verdienen konnten.

Die verbaute Technik deutet eindeutig auf eine Entstehung zwischen den Jahren 1870 bis 1880 hin, wobei das Schneckenrad und die Schnecke aus Holz, die in den Jahren von 1820 bis 1830 hergestellt wurden, in dieser Orgel Verwendung fanden.
Ein Umbau für Linkshänder erfolgte erst gegen 1920.

Das auf der Walze befindliche Repertoire u.a.:
Waldeslust
Torgauer Marsch
Eltern Liebe
Das Band zerrissen (kann ab 1915 zugeordnet werden.)

Nr. 8: Stenka Rasin, In den Wellen hinter Inseln

Somit wurde wohl beim Umbau für Linkshänder auch die Walze um 1920 gewechselt.
Nach den Fragmenten des alten Liederzettels zu schliessen, wurde die Drehorgel von Georg Loos, Reichenschwand, gebaut.